Dienstag, 28. August 2012

Herausforderung Arbeitswelt


„Der ärmste Mensch ist der, der keine Beschäftigung hat.“

Albert Schweitzer

- "Ey, Mrs. Johnson, ich habe gestern bei Fernsehen angerufen. Die waren mies unfreundlich! Was ist mit den, ihr Leben los?"
"Was hast du denn gesagt?"
- "Ich hab gesagt, hallo hier ist Önder, ich will Praktikum hier machen! Und die dann so, nee geht gar nicht bei uns! Ey hätte ich gesagt, hallo hier ist Peter Müller, die hätten mich sofort genommen. Ich schwör, die hätten mich sofort genommen!"
- "Aller, was redest du? Die haben dich nicht genommen, weil du so hässlich bist!"
- "Mrs. Johnson!! Nafisa, diese kleine Missgeburt, wie redet die mit mir?"
"Also, Önder, wenn du bei dem Anruf genau dasselbe Vokabular benutzt hast, dann wundert es mich nicht, dass du eine Absage kassiert hast!"
- "Nein man, ich war übertrieben höflich. Dankebitteundso. Sie kennen mich doch!" Ja, eben...
"Wahrscheinlich haben sie momentan einfach keinen Bedarf an Praktikanten."
- "Was Bedarf? Einen Deutschen hätten Sie sofort genommen!"
"So ein Quatsch! Ich hatte nie Probleme, weil mein Name nichtdeutsch klingt oder weil auf meinem Pass ein anderes Land als Geburtsland angegeben ist!"
- "Ey Mrs. Johnson, Sie sind doch kein Ausländer! Sie sind doch voll interveniert! Mit Deutsch und Geld undso." Keinen vollständigen Satz zustande bringen und dann solche Fremdwörter raushauen!
"Voll was?"
- "Na wie das Ding heißt?"
"Integriert."
- "Ja, ist doch!"
"Ich bin mehr Ausländer, als du! Ich bin nämlich nicht in Deutschland geboren!"
- "Jaaa, walla, warum übertreiben Sie so?"
"Jedenfalls, glaube ich nicht, dass ein Peter Müller unbedint bessere Chancen hätte!" Oder doch?
- "Sie lächeln gerade so mit ihrem Fakelächeln! Sie meinen das gar nicht so, wa? Ist doch so, dass die keine Türken nehmen!"
"Ich meine das genauso. Wenn man sich am Telefon nett vorstellt und höflich nach einem Praktikumsplatz fragt, dann kann nichts passieren. Und wenn man einen Korb bekommt, nicht verzweifeln und weiter suchen!"
- "Jaaaa, sagt sich so leicht!"
"Erst mal hast du ja einen Platz und dann gucken wir weiter!" Plötzlich wird Önder ganz ruhig und ernst.
- "Mrs. Johnson, ich bin schon bisschen aufgeregt! Schon morgen... Was passiert, wenn ich da rausfliege?"
"Das wird nicht passieren, stimmt's? Du wirst weder den Chef noch die anderen Mitarbeiter ärgern?!" Bitte nicht, keiner soll hier rausfliegen.
"Önder??" Önder fängt an, hysterisch zu lachen.
- "Stellen Sie sich vor, ich gehe zum Chef und sag ihm, ey Chef, Ihre Mutter stinkt! Fliege ich dann?" Wie kommt man auf solche Ideen??
"Önder, du wirst durchhalten, immer nett lächeln und wirst der Mitarbeiter des Monats!"
- "Nein. Walla, ich werde gut arbeiten! Mrs. Johnson, aber Sie arbeiten nicht so gerne, wa?"
"Wieso denn das?"
- "Sie besuchen uns doch bei Praktikum?"
"Ja."
- "Aber da können Sie doch kommen, wann Sie wollen. Erst mal schön ausschlafen, frühstücken und dann arbeiten. Geben Sie zu, sie wollten in die Klasse, um auszuschlafen!"
"Wie hast du das denn jetzt rausbekommen? Und den Job habe ich gewählt, weil man so viele Ferien hat, nur nette und fleißige Schüler hat und nur bis 12 arbeiten muss! Aber sag es nicht weiter!"

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